Heute haben sich Patrick und Stephan getroffen um mal eben schnell zwei Trabis auf die moderne Kennfeldzündanlage Trabitronic umzurüsten. Und wofür benötigt man dafür ein Schweißgerät ? Dazu später mehr.
Die Bedienungsanleitung der Trabitronic ist sehr ausführlich ( bei uns das M Model ) und für jeden Trabi Schrauber gut nachzuvollziehen.
Patrick hat sich den speziell für die Trabitronic entworfenen Hallgeber mit gekauft so musste er den Entsörkondensator nicht einlöten. Stephan hat auch einen Hallgeber aus moderner Produktion, dort muss aber besagter Kondensator noch eingelötet werden.
Der Kondensator ist verschraubt und verlötet. Zusätzlich wurden die Lötstellen und der Draht mit Nagellack konserviert (ich hoffe die Vic liest nie den Blogeintrag, denn ich habe ihren teuren Nagellack geklaut um Trabiteile zu konservieren. Aber sie wird es herausfinden, ich habe vergessen aus welchem Regal der Lack kam und habe ihn irgendwo wieder einsortiert.)
Jetzt sollte die Routine beginnen, wir stellen Zylinder eins auf 9,5 Millimeter vor OT ein. Wir verwendeten dazu die Original EBZA, eine Messuhr und ein Multimeter. Trabifahrer 1 x 1.
So drehten wir fröhlich an der Grundplatte des Zylinder eins, und nichts Funktionierte. Wir trafen die 9,5 Millimeter vor OT nicht. Wir schafften es sogar beide Zylinder gleichzeitig zum Zünden zu bringen. Aber nicht so wie es sollte. Verzweiflung machte sich breit, warum funktioniert das heute nicht.
Des Rätsels Lösung war sehr beschämend.
Stephan war durch die vielen Zündungseinstellungen so auf die drei Millimeter vor OT (bei Sparvergaser und EBZA) konditioniert das er die Grundplatte in die Falsche Richtung verdrehte. Ja die böse Früh und Spätzündung. Es gibt Tage :-)............
Der Rest war Routine und die Testfahrt verlief zur vollsten Zufriedenheit.
Und wofür braucht man ein Schweißgerät zum Zündung einstellen ?
Jetzt war der Trabi von Patrick an der Reihe. Durch unsere erworbenen Erfahrungen war der Zündzeitpunkt am Zylinder Eins schnell lokalisiert und wir wendeten uns dem Zylinder zwei zu. Alles lief gut Hallgeber verdrehen, mit der Uhr Kontrollieren und mit dem Multimeter messen. Zündzeitpunkt finden, Hallgeber festschrauben und wie sollte es auch anders sein ein Millimeter daneben. Das Spiel, spielten wir viele mahle bis die Zündspulen heiß wurden.
Der verfluchte Zündzeitpunkt ließ sich nicht fixieren.
In Kurzform, beide Gewinde auf der Grundplatte waren im Eimer, und das nur durch das leicht fixieren und lösen des Hallgebers. Man muss dazu sagen das die Schrauben vom Vorbesitzer schon arg abgeknallt waren und das Gewinde dabei bereits Schaden erlitten hat.
Und was nun ?
Die Profi Lösung währe, Gewinde nachschneiden und entsprechende Schraube einsetzen.
Ich zitiere an dieser stelle mal Patrick. "Auf einem Samstag Abend (ja es wurde spät) Schrauben ist wie in der DDR schrauben, man kann nichts nachkaufen und wir haben nichts".
Wir hatten in der Tat nichts , keinen Gewindeschneider und Schrauben. Aber wir hatten Einfallsreichtum.
Die Schrauben und Muttern wurden kurzerhand von einem Nachwende Hallgeber zweckentfremdet. Jetzt kommt das Schweißgerät ins Spiel. Dieses verfügte auch über eine Kontaktlose Zündung, so musste kein Schalter betätigt werden um zu schweißen, ein berühren des Werkstückes reichte. Und Schutzgas hatten wir auch keins.
In einer Abenteuerlichen Aktion haben Patrick und ein Kumpel von ihm, zwei Muttern hinter die Grundplatte geschweißt und somit das kaputte Gewinde ersetzt. Ja auch Wessis können improvisieren.
Der Rest war Kinderkram. Schnell waren die Zündzeitpunkte für beide Zylinder eingestellt. Und Patrick kam mit einem breiten Grinsen von der Probefahrt zurück.
Das schweißen durfte ich leider nicht fotografieren (UVV und Öffentlichkeit oder so)
Unser vorgehen ist nicht zum nach machen geeignet, aber effektiv :-)
Fazit
Die Trabitronic macht im Fahrbetrieb Spaß. Einen ausführlichen Test reichen wir nach.
Auch ein total Chaotischer Schrauber Nachmittag bringt einfach Spaß, und der Erfolg gibt uns recht.
Foto geklaut von Facebook (Dennis versteht das)
